Die Kirchweih in Großeibstadt hat eine lange Tradition. Sie ist immer sehr spät, nämlich am Wochenende des Totensonntags, also eine Woche vor dem ersten Advent. Später geht es nicht und das war in Großeibstadt mit diesem Termin noch nie anders.
Tradition ist, dass die Jugend des Dorfes (Alter zwischen 16 – 20 Jahren, manchmal auch etwas älter) während des Jahres Anekdoten im Ort sammelt und sich dann einige Wochen vor dem Kirchweihwochenende regelmäßig trifft, um die Kirchweihpredigt zu dichten. Diese wird dann am Kirchweihsamstag um 15 oder 16:00 Uhr auf dem Dorfplatz vorgetragen. Abends ist Kirchweihtanz.
Zur Kirmespredigt spielt die örtliche Musikkapelle die Kirmesgesellschaft (die Mädchen sitzen auf einem alten, geschmückten Leiterwagen, die Kirmesburschen laufen nebenher) in das Dorf. Die Mädchen tragen Kleider im Landhausstil, die jungen Männer alte Anzüge und tragen auch Hüte mit Farbbändern.
Früher war es Tradition, dass am Montag in den Wirtschaften Schafkopf gekartet wurde. Jeder Platz und jeder Tisch war belegt und von ca. 13 – 18:00 Uhr wurde gekartet, was das Zeug hielt. Das ist leider etwas zurückgegangen, nur wenige nehmen heute am Montag Urlaub, früher fast alle.
Interessanterweise wurde ein Brauch raus dem thüringischen Wolfmannshausen ( Henneberg- Franken ) übernommen, zu dem Großeibstadt eine enge Bindung hat, da in den frühen 60er Jahren junge Burschen von Wolfmannshausen in den Westen flüchteten, in Großeibstadt aufgenommen und zum Teil heimisch wurden. In der Zeit vor der Wende hat man die Kirmes in Wolfmannshausen besucht und den dort herrschenden Brauch, einen Kirmes-Schulz zu haben, übernommen. Seit einigen Jahren gibt es also auch in Großeibstadt einen Kirmes-Schulz und die jungen Leute denken, dass das schon immer so war. Tatsächlich gibt es den Kirmes-Schulz aber erst seit ca. 25 Jahren.
Mit Nachwuchssorgen hatte die Kirmesgesellschaft nie zu kämpfen. Es finden sich immer genügend Mädchen und junge Männer, die den Kirmesbrauch aufrechterhalten. Was heute auch neu ist, ist das Antrinken der Kirmes am Donnerstagabend vor dem Kirmes-Wochenende. Auch das wurde von Wolfmannshausen übernommen.
( Alfred Breunig )
Programm 2018
24.11.2018 Kirmespredigt ab 15.55 Uhr anschl. Kirmestanz
Am zweiten Oktoberwochenende steht in Nassach alles im Zeichen der Kirchweih. Doch nicht nur zur Kirchweihzeit ist die kleine Ortschaft einen Besuch wert. Das malerische, am Haßbergtrauf gelegene Dorf entwickelt sich mehr und mehr zum Kleinod in den Haßbergen. Von seinen schönen, teilweise herrlich restaurierten Fachwerkbauten stammen einige aus dem 18. Jahrhundert. Das malerische Ortsbild und herrliche Wandermöglichkeiten locken zunehmend Feriengäste und Erholungssuchende in den bezaubernden Ort am nordwestlichen Rand des Landkreises.
Weithin sichtbar ist die auf einer Anhöhe thronende St. Bartholomäuskirche. Der Turm der Kirche stammt noch aus dem Jahr 1494. Das Langhaus war an Pfingsten im Jahre 1806 eingestürzt. Innerhalb von zwei Jahren wurde es wieder aufgebaut. 2008 feierte die Gemeinde die 200. Wiederkehr des Tages, an dem die Kirche neu geweiht wurde.
Los geht es am Freitag, mit dem Aufstellen des Kirchweihbaums um 17.30 Uhr. Ab 18 Uhr folgt das traditionelle Knöchlesessen mit Kraut. Wer die Schweinshaxen nicht mag, bekommt auch Bratwurst mit Kraut, Laugenstangen, Pizza und Flammkuchen. Um 18.30 Uhr erfolgt der offizielle Bieranstich. Für musikalische Stimmung sorgen die Urlesbacher Musikanten. Ab 22 Uhr beginnt der Barbetrieb und ab 23 Uhr heizt „DJ beatshakaz“ mit flotten Rhythmen ein.
Ab 20 Uhr beginnt am Samstag der Barbetrieb mit Livemusik der Gruppe „heimspiel“. Am Sonntag, , wird ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen im Festzelt angeboten. Ab 16 Uhr spielt die Blasmusikkapelle Mechenried.
Der Kirchweihausklang am Montag, , beginnt ab 17 Uhr im Festzelt. Ab 19 Uhr spielt das „Scharfe Blech“ und die Bar ist geöffnet. (msch)
Auftakt ist am Freitag mit dem Einholen und Aufstellen des Kirchweihbaumes. Mit Marschmusik wird dieser von der Gärtnerei Schmitt aus zum Festplatz begleitet, wo er mit vereinten Kräften aufgestellt wird. Lederhose und Dirndl ist an diesem Abend gerne gesehen. Ab 19.30 Uhr spielt “Udo”s Music” zum Kirchweihtanz auf. Am Samstag wird es beim Entenrennen spannend. Um 17 Uhr werden wieder zahlreiche gelbe Gummienten in die Preppach gelassen, wo sie sich ihren Weg bis zum Musikheim bahnen müssen. Die schnellsten Enten gewinnen attraktive Preise. Lose können im Vorverkauf oder noch bis kurz vor Rennbeginn zum Preis von 2,50 Euro erworben werden.
Bereits am Vormittag wird die Jugendblaskapelle Unterpreppach wieder von Haus zu Haus ziehen und mit traditionellen Kirchweihständchen für Musik im Ort sorgen. Zünftig wird es ab 19.30 Uhr mit den “Original Preppachtalern”. Die fünf “Preppacher Urgesteine” machen Musik der etwas anderen Art. So kommen Teufelsgeige und Waschbrett zum Einsatz, was zusammen mit Akkordeon und Gesang zu einem kurzweiligen Ohrenschmaus wird. Am Sonntag findet um 10 Uhr der Kirchweihgottesdienst in der Pfarrkirche statt. Vorher wird die Kirchengemeinde mit einer Kirchenparade vom Festplatz aus, begleitet von der Jugendblaskapelle, zur Kirche marschieren. Nach der Messe führt die Parade wieder zurück zum Festzelt, wo es für die Teilnehmer Freigetränke beim Frühschoppen gibt.
Ein weiterer Gottesdienst findet am Montag um 13.30 Uhr im Festzelt statt. Beim Seniorengottesdienst besteht die Möglichkeit der Krankensalbung. Ab 15 Uhr ist Kirchweihgaudi. Kinder haben die Möglichkeit sich bei allerlei Spiel und Spaß an verschiedenen Stationen auszutoben. Als Höhepunkt gibt es beim Hahnenschlag einen echten Hahn zu gewinnen.
An allen Tagen ist für das leibliche Wohl gut gesorgt: Neben Steaks und Bratwürsten, Gerupftenbroten, runden Kuchen und Pizza, gibt es am Freitag gegrillten Fisch und Haxen und als Spezialität am Samstag Kesselfleisch oder Hähnchen. Als Kirchweihausklang lädt außerdem die Jugendblaskapelle Unterpreppach am Montagabend zum Kirchweihessen ins Festzelt ein. Der Eintritt ist an allen Veranstaltungen frei.
Programm 2018
Freitag, 31. August 2018
18:00 Uhr Kirchweiheröffnung mit Einzug der Trachten zum Festplatz
18:30 Uhr Aufstellen des Kirchweihbaumes
ab 19:00 Uhr Preppacher Spezialitäten
19.30 Uhr Kirchweihtanz mit Udo`s Musik
Samstag, 01. September 2018
17.00 Uhr Entenrennen
Lose im Vorverkauf und bis kurz vor Rennbeginn erhältlich
Es winken wieder wertvolle Preise.
ab 18.30 Uhr Preppacher Spezialitäten
19.30 Uhr Kirchweihtanz mit den Original Preppachtaler
Sonntag, 02. September 2018
09.45 Uhr Traditionelle Kirchenparade
10:00 Uhr Kirchweih Gottesdienst anschl. Kirchenparade zum Festzelt und Freigetränken für Teilnehmer der Kirchenparade
ab 13:00 Uhr Kirchweihspiel II.Mannschaft
15:00 Uhr Kirchweihspiel I. Mannschaft
Kaffee und Kuchen im Sportheim
Montag, 03. September 2018
13:30 Uhr Senioren-Gottesdienst mit der Möglichkeit zur Krankensalbung im Festzel
15:00 Uhr Kirchweihgaudi mit Hahnenschlag
ab 18:00 Uhr Kirchweihessen der Jugendblaskapelle Unterpreppach im Festzelt
Die Oberthereser können feiern, besonders, wenn es um ihre Kirchweih geht. Seit 60 Jahren zählt diese zu den Hochfesten im Jahresablauf. Die Kirchweih wird im Wechsel von örtlichen Vereinen ausgerichtet. In diesem „Jubiläumsjahr“ ist der Musikverein Obertheres der Kirchweihausrichter. Zum Brauchtum der Kirchweih gehört der Festzug zum Festplatz am Schafhof.
Die örtlichen Vereine, vorne weg die Blaskapelle Buch, zogen durch die festlich geschmückten Straßen, bevor es zum Aufstellen des Planbaumes überging. Mit ganzer Kraft richteten die Burschen des „Clubs der 12 Geheimen“, Mitglieder der Volkstanzgruppe und Helfer der örtlichen Vereine den Baum auf.
Mit großem Beifall der vielen Beobachter am Festplatz wurden sie für ihre Anstrengungen belohnt, bevor die Volkstanzgruppe mit ihren traditionellen Plantänzen das Geschehen abrundete. Mit dem offiziellen Bieranstich durch Bürgermeister Matthias Schneider, den Vorsitzenden des Musikvereins Thomas Klopf und Alexander Tremmel, sowie Georg Hiernickel, seitens der Kulmbacher Brauerei, galt die Kirchweih als eröffnet.
Matthias Schneider zollte allen örtlichen Vereinen höchsten Respekt, denn nur durch sie werde die Tradition in den letzten 60 Jahren aufrechterhalten. Die Kiliani-Kirchweih gilt seit vielen Jahrzehnten auch als Treffpunkt für ehemalige Oberthereser. Von überall her reisen sie an, um in der „alten“ Heimat Bekannte, Freunde oder Schulkollegen wiederzusehen. Aber auch viele Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung kommen immer wieder gerne zu diesem Fest.
Der Landkreis Kronach ist nördlich des Rennsteigs thüringisch geprägt. Denn dieser Bereich gehörte einst zur thüringischen Grafschaft Orlamünde und kam erst ab dem 15. Jhd. zunehmend territorial unter fränkischen Einfluss. Vielleicht wird dennoch deshalb in Ebersdorf die Kirchweih sehr fränkisch gefeiert?
Trachtenkirchweih in Ebersdorf
Veranstalter: Ortsvereine Ebersdorf
Zeitpunkt: zweites Augustwochenende
Beschreibung
Bei der Trachtenkirchweih in Ebersdorf wird Brauchtumspflege betrieben. Kermespöbel, Lösbubn und Einhaltspaare, das alles gehört zur Trachtenkirchweih genauso wie die Tänze in der “Habbersiede” unter Linden auf dem historischen Tanzanger. Für das leibliche Wohl und die musikalische Umrahmung ist immer bestens gesorgt.
Montag
Männeraufzug. Die Kirchweihpaare suchen sich Tanzpaare aus der heimischen Bevölkerung, mit denen sie durch das Dorf ziehen und anschließend tanzen.
Dienstag
Die Kirchweih endet mit den “Kermespöbel”, der mit Reisigbesen auf dem Anger die Haferstreu zusammenkehrt.
erstes Septemberwochenende bis zum nächsten Sonntag
Beschreibung
Das Traditionsfest seit 1649
Wiedergewonnene Reichsfreiheit – Anhand von verschiedenen Aufzeichnungen soll der Überlieferung nach von den Gemeinden Gochsheim und Sennfeld im selben Jahr (1649 am 12. Sonntag nach Trinitatis, auch 1. Sonntag im September), aus Freude und Dankbarkeit über das Kriegsende und die wiedererlangte Reichsfreiheit ein feierliches Friedensfest begangen worden sein.
“Und wurde hierauf von unseren Vorderen das erstemahl ein solennes Friedensfest mit singen, musicieren und predigen gehalten, und dem allerhöchsten Gott für seine erzeigte Hülffe von jung und alt (unter großem Zulauf der Schweinfurter welche dem Gottesdienst auch beywohnten) Herzinnigst gedankt.” Der Beschluss dazu wurde jeweils durch den Gemeinderat gefasst. Im selben Jahr wurde in Gochsheim auch die Kirchweih, die seit 1511 am 1. Sonntag im Mai begangen worden war, auf den Montag und Dienstag des Friedensfestes verlegt. “Ist von einem ehrsamen Gericht mit Zuziehung des damaligen Pfarrers unsere sogenannte St. Michaelis Kirchweihe, das erste Mahl auf den nächsten Montag und Dienstag festo Pacis verlegt, und den jungen Gesellen erlaubt worden einen Plan Tanz auszurichten. Davon schreibt sich der heute noch übliche Plantanz der jungen Burschen und Mädchen in geschmücktem Festgewande her.” Freundeskreise – aber auch honore Bauernburschen und Mädchen richteten die Kärm aus. Fünf unbescholtene Paare -möglichst evangelisch- sollten es sein.
Zu den Vorbereitungen für die Kirchweih, die acht Tage vorher begannen, gehörten unter anderem der Weinkauf, sowie Gläser und Karaffen spülen. Die Ortsbewohner richteten ihre Häuser her: (Tore und Fenster streichen – in die gute Stube neuen Sand), Gasthäuser rüsteten zur bewirtung -Gänse-, Enten-, Rinder- und Schweinebraten, Kraut und Knöchli. Am “Kärwekuchenbackefreidi” werden Apfel-, Zwetschgen-, Streuselkuchen und Kaasplootz in rauhen Mengen für Besucher und Marktleute gebacken. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts unternehmen die Planpaare Werbefahrten zu den umliegenden Ortschaften.
Samstag:
Einholen der Fichten und des Planbaumes (der auch heute noch nachmittags aufgestellt wird), “Ständerli” beim 1. und 2. Bürgermeister und beim Pfarrer.
Sonntag: Zum Gottesdienst um 9.30 Uhr ziehen die Planburschen alleine. Nach dem Kirchgang nehmen sie einen Ehrentrunk vor dem Wirtshaus. Dieser wird mit drei Tusch beglietet. Zum Mittagessen gehen die Planpaare gemeinsam.
Mittels Ständerli beim 1. Bürgermeister und beim Pfarrer (nur die drei Ältesten durften ins Haus), einer großen Weinkaraffe und WEingläser erfolgt nach dem Essen die Einladung zur Kirchweih. Anschließend wird der Plankuchen geholt. Dieser hatte früher die Form des Doppeladlers. Im Laufe der Zeit ist die Form immer einfacher geworden.
Die Planburschen tanzten am Plan mit den kleinen Mädchen “Gennsdreckli”. Das soll die Unbescholtenheit symbolisieren. Auch hier gibt es einen Ehrentrunk und den dreifachen Tusch. Früher nannte man das “Gesundtrinken”. Natürlich trinken die kleinen Mädchen nur “Gänsewein”. Anschließend werden die Planmädchen abgeholt. Bei der Ältesten wird Kaffee und Kuchen serviert. Nun beginnt der Aufzug der Planpaare. Dieser beginnt mit der Ansprache des Planältesten. Bürgermeister, Pfarrer, Ortsbewohner und Tanzlustige lässt man Hochleben. Nun nimmt man wieder dreimal einen Ehrentrunk mit jeweiligem Tusch. Jetzt beginnt der Tanz. Mit Walzer, Rheinländer -mit eingesprungenem 3-Schritt-Dreher, Hüpfer (Schottisch) und einem Dreischrittdreher eröffnen die Planpaare den Kirchweihtanz.
Dann werden die Honorationen – Bürgermeister und Pfarrer durch die Ältesten eingeführt. Mit dem Ruf des Planältesten: “Der Plaa ist frei für Jedermann”, können dann alle Bürgerinnen und Bürger ihr Tanzbein schwingen. Übrigens erhob man bis 1974 noch ein Tanzgeld. Der Trachtenverein und ehemalige Planpaare brachten wieder Frankenwein zum Ausschank.
Kerwamandi (Kirchweihmontag): Der Aufzug der Planpaare und Ablauf der Kirchweih spielt sich wie am Sonntag ab; allerdings ohne Ständerli.
Kerwädiensdi (Kirchweihdienstag): Bei den Geschäftsleuten und im Dorf wurden Ständerli gespielt. Früher gingen die Planpaare unter sich von Haus zu Haus und nahmen überall Mahlzeiten ein.
Am Donnerstag ist noch das “Eierschmalzessen” mit viel Lustigkeit und Blödsinn.
Nachkirchweih: Die Nachkirchweh beginnt ebenfalls mit dem Kirchgang. Anschließend der übliche Plantanz (früher war kein Tanzvergnügen in den Sälen erlaubt). Beim Abziehen werden Taschentücher geschwenkt und gejammert: “Jetzt it dia schöö Kärm a wieder rümm.” (Jetzt ist die schöne Kirchweih auch wieder vorbei)
Vor dem ABzug am Plan verabschiedeten die Musikanten die Gäste mit einem Ständerli -ein Solo eines guten Tromperters- S’is Feierabend. Seit Jahrzehnten warten die große Tanzschar und auch Schaulustige auf den ABzug. Mehrere Hundert Kirchweihbesucher ziehen vom Plan bis zum Lokal der Planpaare im Hüpferschritt und fordern noch eine Ehrentour mitten auf der Straße. Dass der “Gochsheimer Planmarsch”, ein Marschstück im Schottischtempo, den Abschluss bildet, versteht sich von selbst. Mit dem leicht erlernbaren Text: da ram dam, dar ram dam, da ra rara ram dam – usw…, hat Gochsheim seine eigene Hymne – wie Schweinfurts Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser etwas neidvoll anmerkte.
Planmusik: Weit über hundert Jahre spielten einheimische Musikanten den Plantanz und das “Reinspielen” am Samstag und Kärwediensdi. Ab 1960 spielte der Musikverein Schweinfurt – Adolf Herda. Von 1970 bis 1975 die Michelaucher Heimatkapelle mit Musikmeister Sepp Böhm. 1976 spielte die Unterspiesheimer Blaskapelle mit Richard Dittmann. seit 1984 bis heute spielen die Mönchstockheimer Musikanten – Leitung Martin Beck.
Voraussetzung für die jeweilige Kapelle war immer, die Tänze musikalisch zu beherrschen. Die Plantour, wie erwähnt: Walzer, Rheinländer, Schottisch und Dreher. Nach Meinung gewisser Fachleute schlich sich beim Dreher eine Unart ein. Wurden früher drei Dreher getanzt und abkassiert -drei zu fuchzig- und als Dank der Musikanten ein Zipferle drauf, reihen sich heute oft 10-15 Dreher ein, die jedoch nicht ganz ausgespielt werden.
Zeremonien und Ablauf des Kirchweihgeschehens haben sich bis heute wenig verändert. Stolz sind wir auf die Kulisse unseres historischen Rathauses mit dem unverkennbaren Fachwerk aus dem Jahre 1561-62.
Karussell, Schießbuden und vieles mehr gehören natürlich auch zur Kirchweih. Die Gochsumer Kärm steckt tief im Bewußtsein der Gochsheimer.
Eine nur wenig bekannte Sitte soll sich 8 Tage nach Kirchweih vollzogen haben: Das Göiker ausschlaan (schlagen). Auf der Atzmannwiese – mit Seilen abgesperrt – wurden den Planburschen die Augen verbunden. Sie mußten mit einem Stecken einen Topf treffen, unter dem sich ein Hahn (Goiker) darunter befand. Die Burschen wurden mit falschen Zurufen aus ihrer Orientierung gebracht. Mit Blasmusik und Bier endete dann endgültig die “Gochsumer Kärm” (Überlieferung Johann Prappacher).
Und noch eins: Die Schultheiß-Bürgermeister haben schon immer eine große Rolle gespielt. Bewahren alte Sitten und Bräuche.
Es ist halt die “Gochsumer Kärm”.
Ablauf
Programm 2018
Kirchweih in Gochsheim erstes Septemberwochenende
Friedensfest seit 1649
Samstag,
14:30 Uhr
Aufrichtung des Planbaumes mit
Weinausschank
16:00–19:00 Uhr
Musikalische Unterhaltung mit dem Musikverein Gochsheim-W
eyer
Sonntag,
09:30 Uhr
Festgottesdienst Kirche St.
Michael
14:30 Uhr
Aufzug der Planpaare
anschließend Festbetrieb mit Plantanz und Bocksbeutelbar
Montag,
14:15 Uhr
Aufzug der Planpaare
anschließend Festbetrieb mit Plantanz und Bocksbeutelbar
17:30 Uhr
Ehrung ehemaliger Planpaare
Ehrentänze
Mittwoch,
15:00–20:00 Uhr
Gemeinsames Grenzsteinfest mit der Gemeinde Sennfeld
Samstag,
14:00–22:00 Uhr
Familientag der Schausteller
18:00–22:00 Uhr
Musikalische Unterhaltung mit „CRAECKER“ und Bocksbeutelbar
Sonntag,
14:15 Uhr
Aufzug der Planpaare
anschließend Festbetrieb mit Plantanz und Bocksbeutelbar