97633 Großeibstadt

Großeibstadt, Gemeinde Großeibstadt, Landkreis Rhön-Grabfeld, Unterfranken

Kirchweih in Großeibstadt

Veranstalter: Ortsvereine Großeibstadt

Zeitpunkt: viertes Novemberwochenende

Beschreibung

Die Kirchweih in Großeibstadt hat eine lange Tradition. Sie ist immer sehr spät, nämlich am Wochenende des Totensonntags, also eine Woche vor dem ersten Advent. Später geht es nicht und das war in Großeibstadt mit diesem Termin noch nie anders.

Tradition ist, dass die Jugend des Dorfes (Alter zwischen 16 – 20 Jahren, manchmal auch etwas älter) während des Jahres Anekdoten im Ort sammelt und sich dann einige Wochen vor dem Kirchweihwochenende regelmäßig trifft, um die Kirchweihpredigt zu dichten. Diese wird dann am Kirchweihsamstag um 15 oder 16:00 Uhr auf dem Dorfplatz vorgetragen. Abends ist Kirchweihtanz.

Zur Kirmespredigt spielt die örtliche Musikkapelle die Kirmesgesellschaft (die Mädchen sitzen auf einem alten, geschmückten Leiterwagen, die Kirmesburschen laufen nebenher) in das Dorf. Die Mädchen tragen Kleider im Landhausstil, die jungen Männer alte Anzüge und tragen auch Hüte mit Farbbändern.

Früher war es Tradition, dass am Montag in den Wirtschaften Schafkopf gekartet wurde. Jeder Platz und jeder Tisch war belegt und von ca. 13 – 18:00 Uhr wurde gekartet, was das Zeug hielt. Das ist leider etwas zurückgegangen, nur wenige nehmen heute am Montag Urlaub, früher fast alle.

Interessanterweise wurde ein Brauch raus dem thüringischen Wolfmannshausen ( Henneberg- Franken )  übernommen, zu dem Großeibstadt eine enge Bindung hat, da in den frühen 60er Jahren junge Burschen von Wolfmannshausen in den Westen flüchteten, in Großeibstadt aufgenommen und zum Teil heimisch wurden. In der Zeit vor der Wende hat man die Kirmes in Wolfmannshausen besucht und den dort herrschenden Brauch, einen Kirmes-Schulz zu haben, übernommen. Seit einigen Jahren gibt es also auch in Großeibstadt einen Kirmes-Schulz und die jungen Leute denken, dass das schon immer so war. Tatsächlich gibt es den Kirmes-Schulz aber erst seit ca. 25 Jahren.

Mit Nachwuchssorgen hatte die Kirmesgesellschaft nie zu kämpfen. Es finden sich immer genügend Mädchen und junge Männer, die den Kirmesbrauch aufrechterhalten. Was heute auch neu ist, ist das Antrinken der Kirmes am Donnerstagabend vor dem Kirmes-Wochenende. Auch das wurde von Wolfmannshausen übernommen.

( Alfred Breunig )

Programm 2018

 

24.11.2018   Kirmespredigt  ab 15.55 Uhr  anschl.   Kirmestanz