Das Kirchweihfest wird am zweiten Oktoberwochenende in Kraisdorf gefeiert. Und dazu gibt es in dem Dorf an der Baunach noch gut erhaltene oder wieder aufgelebte Tradtionen.
Eine der Traditionen ist der Kirchweihgottesdienst am Sonntagvormittag. Bereits um 9 Uhr findet er heuer in der Dorfkirche statt. Sie ist dem heiligsten Altarssakrament geweiht ist und wurde 1912 erbaut. Nachmittags um 13 Uhr ziehen die Gläubigen nach der Andacht zum Friedhof, um ihrer Verstorbenen zu gedenken.
Drei Jahre älter als die Kirche ist das Gasthaus Bühler. Das Gasthaus gibt es seit 1909 – also seit 108 Jahren – und wird aktuell in der fünften Generation geführt. Chefin Michaela Betz wird von Donnerstag bis Montag mit ihrem Personal die vielen Gäste kulinarisch verwöhnen.

Hahnenschlag am Samstag

Der Schwimmbadverein lädt am Samstag ab 14 Uhr zum Hahnenschlag ein. Ob er auf “Schleichers Wiese” oder vor dem Bürgerzentrum stattfindet, hängt vom Wetter ab. Der Hahnenschlag ist so eine wieder aufgelebte Tradition, die vor etwa zwanzig Jahren erstmals stattfand und anlässlich des Dorfjubiläums 1200 Jahre Kraisdorf, das im Jahr 2000 gefeiert wurde, “reanimiert” wurde; denn der Hahnenschlag war nach Aussagen älterer Bürger schon einmal Tradition zur Kirchweih.
Beim Hahnenschlag gilt es, in einem abgegrenzten Areal mit verbundenen Augen und einem hölzernen Dreschflegel eine Blechdose zu treffen. Dazu hat man maximal drei Versuche – falls es beim zweiten Versuch nicht klappt, hilft Zeremoniemeister Stefan Pohley mit “Zielwasser” nach. Die Kraisdorfer nehmen es mit der Prämie nicht so ernst: neben einem Hahn kann man Stallhasen gewinnen. Und am Montagnachmittag zieht die Blasmusik Kraisdorf durch das Dorf und spielt Ständchen. Auch so eine Tradition: seit 1971 hört man montags im Dorf Polkas, Walzer und Märsche. alc