98630 Zeilfeld

Zeilfeld, Stadt Römhild, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Kirmes Zeilfeld

Veranstalter

Heimatförderverein Zeilfeld e.V.

Zeitpunkt

erstes Augustwochenende 1.8.

1.8.  bis  4.8. 2019  )https://scontent.ferf1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/64316355_2075838979205076_5349390649160368128_n.jpg?_nc_cat=106&_nc_oc=AQmn4r8TxCRnHl8TvmXeYHLylWW-4WITaUivCkrBunLPdpCExsnuAEG8-4SL8praG44&_nc_ht=scontent.ferf1-1.fna&oh=b0c7dada9bcd7a6ad37c3848d51d012e&oe=5DEEB106

Beschreibung

Kirmes, Kerwe, Kerwe. Kärwa, Kirb, Kerb oder Kilbi…. Bei den ganzen Ausdrücken wird nur jeder Ort noch von den Zahlen davor unterschieden. Die in den Orten immer geschrien werden. Ob 14 – 15 oder 13 – 14… Wenn das durch die Orte schallt dann wissen alle es ist Kirmeszeit.

Hierbei werden auch die Trachten unterschieden, welche von der Grundeigenschaft eigentlich fast gleich sind. Die Männer tragen ein Frack, mit hochpolierten Schuhen und schwarzer Hose. Geziert von verschiedensten Blumen, ob als Sträusschen oder Kopfschmuck am Zylinder, welches mit Bändern oder Tüchern noch geschmückt sind.

Die Mädels tragen Tracht, welche meist bis zum Knöchel reicht, von Oma oder Mama  vererbt und von Generationen immer weiter gereicht. Farben zeigen sie in Form von Blumen im Haar, oder auf Schürze oder Tuch was um die Schulter gelegt ist. Die Haare fein hochgesteckt rundet das ganze ab.

Gefeiert wird in jedem Ort gleich – laut, flüssig, lange und mit wenig Schlaf….Und das mehrere Tage lang, das fordert Durchhaltevermögen und wird mit einem Lächeln und einem Maßkrug weggesteckt.

 

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Ablauf

Programm 2019

Wir laden ein zur 30. Kirmes in Zeilfeld.

30. Zeilfelder Kirmesprogramm 2019

Donnerstag, 1. August ab 18:00 Uhr Kirmesantrinken

Deftiges Abendessen – die Versorgung übernimmt „Barbecue für alle Fälle“ – Stefan Leipold

Musikalische Umrahmung mit der „Eventkapelle Ernst wie Lustig“

20:30 Uhr Retro-Kirmespredigt Teil I

Freitag, 2. August

19:00 Uhr Kirmesgottesdienst

20:00 Uhr Umzug durch Zeilfeld mit Tanz am Kirmesbaum und Einmarsch der Kirmesgesellschaft

Retro-Kirmespredigt Teil II

anschließend Kirmestanz mit „OHNE FILTER“

Sonnabend, 3. August

Ab 08:00 Uhr Ständchen im Dorf mit „Die Gleichberg-Musikanten“

14:30 Uhr Umzug & Einmarsch der Kinderkirmesgesellschaft ins Zelt

15:30 Uhr Sprüchle der Kinderkirmesgesellschaft

16:30 Uhr Kindertanz mit „Disko Mühle“

20:00 Uhr Umzug durch Zeilfeld mit Einmarsch der Kirmesgesellschaft ins Zelt

anschließend Kirmestanz mit „OHNE FILTER“

Sonntag, 05. August

Ab 10:00 Uhr Frühschoppen im Festzelt mit „Die Gleichberg-Musikanten“

Ab 12:00 Uhr Mittagessen im Festzelt

13:30 Uhr Umzug & Einmarsch der Jubiläumskirmesgesellschaft

anschließend Sprüchle & Kirmespredigt der „großen“ Kirmesgesellschaft

ab ca. 19:00 Uhr – „Alles muss raus!“-Preise

98630 Milz

Milz, Stadt Römhild, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Milzer Trachtenkirmes

Veranstalter

Kirmesgesellschaft Milz

Zeitpunkt

drittes Oktoberwochenende

Beschreibung und Ablauf

Liebe Kirmesgesellschaften, werte Gäste,

so lautete am vergangenen Wochenende die Begrüßung unserer Kirmesgesellschaft. Denn wir waren am Tag der Franken in Neustadt bei Coburg vertreten und feierten zusammen mit weiteren Kirmesgesellschaften die fränkische Kirchweih. Es war ein schöner Tag, an dem wir unsere Kirmestradition vor vielen Menschen präsentieren konnten. Hierfür bedanken wir uns recht herzlich für die Einladung. Wer unsere Kirmes einmal besuchen möchte, den laden wir hiermit recht herzlich am vorletzten sowie letzten Oktoberwochenende zur 71. Milzer Trachtenkirmes ein.
Dann heißt es wieder 19 – 20 Kirmes!!!

Bild könnte enthalten: Pflanze und im Freien

Der 1949  beschlossene Ablauf  der Milzer Kirmes  hat  sich  durch  all  die  Jahrzehnte  im wesentlichem kaum verändert. Einiges  wird  heute  zu etwas  veränderter Zeit, jedoch  noch  immer in  derselben Art und Weise  durchgeführt. So  ist  z.>B. der Kirmestermin  alljährlich  das  vorletzte  Wochenende  im Oktober.

1.Kirmestag  ist  schon  seit  Anfang  der 60er Jahre  der Samstag und  nicht  mehr  der Sonntag. Die im Beschluss  von 1949 erwähnte  Versammlung 2 Wochen  vor  der Kirmes , wird  heute  noch  zur gleichen Zeit  durchgeführt und  nennt  sich  seit  langem schon „ Antrinken“.

Die  Burschen  treffen  sich aber bereits von Ende August an wöchentlich. Die  Mädchen nehmen

4 Wochen vor dem Fest zum ersten Mal an der Versammlung teil. Bis  zu  diesem Zeitpunkt muss

Jeder Kirmesbursche die Eltern seiner „ Plotzere“ um Erlaubnis gefragt haben. Die Nachkirmes findet eine Woche  nach  der Kirmes statt.

Ablauf  der Kirmes :

  1. 2 Wochen vor dem Fest (freitags)  wird  die  Kirmes  „angetrunken“. Es  werden  die  Kirmesgesetze verlesen und jeder  Beteiligte hat sich  mit  seiner  Unterschrift damit  einverstanden zu  erklären und  die daraus  folgenden Pflichten  und  Rechte  zu  Dies  wird  dem Gemeindekirchenrad mitgeteilt.
  2. Am nächsten Tag ( Samstag) fahren die Kirmesburschen früh um 7 Uhr , ausgerüstet mit Axt, Säge sowie der  vom Vortage  übriggebliebenen Verpflegung  in  den  Wald  , um dort Wedel und ca. 20  kleine Tannenbäume zu  schlagen  bzw. zu  holen .
  3. Ab Sonntag wird sich  täglich zum „ Wedelschneiden“ ( Mädchen ) bzw. zum „Girlandenbinden“ ( Jungen )  im Planzimmer getroffen. Alle Beteiligten  nehmen  daran teil. Bis  zum Donnerstag oder Freitag in der darauffolgenden Wochen gibt es  reichlich zu tun. Es  müssen  neben  dem Kranz und  der Girlande ( Länge 17 m) für  den  Kirmesbaum auch  noch 4 kleinere Girlanden ( 5-7 m) und  ein Kranz gebunden werden. Hiermit schmückt man  die Kirche und  den Saal.
  4. Eine Woche vor der Kirmes wird dann der Kirmesbaum geholt. Wiederum ziehen die Jungen  der Kirmesgesellschaft  in den Wald. Das Fällen und  Schälen des Baumes wird  noch immer ausschließlich mit Bogensäge  und Schäleisen durchgeführt. In den folgenden Tagen wird  der Baum regelmäßig nachgeschält und es  wird  die   seit  einigen  Jahren  übliche   Halterung  für  den Kirmesbaum   auf  dem Festplatz  montiert . An den Abenden  wird  die  Polonaise einstudiert.
  5. Am Donnerstag wird  der Kirmesbaum aufgestellt. Bis zum Mittag  muss alles  vorbereitet sein. Seile  Aufrichtkreuze und  anderes Zubehör müssen bereit stehen und  die  Hauptstraße   muss  gesperrt  Die  Kirmesmädchen bereiten, nachdem  sie den Baum geschmückt haben , einen Imbiss zum Mittag  vor . Gegen 12 Uhr bekommt die  Kirmesgesellschaft dann Hilfe  aus  dem ganzen Dorf, vor allem von den in der Agrargenossenschaft arbeitenden Männern. Am Nachmittag wird  die  Bühne  für  die Planaufführung  aufgebaut.
  6. Am Freitagmorgen machen die Mädchen die Kirche  sauber und  schmücken sie. Die  Jungen stellen an Gaststätten, Planzimmer, Saal und Kirche  Bäumchen auf. Die  Gisserträger holen den Kirmeskuchen, der  seit mehreren Jahren  vom Bäcker  gebacken wird. Bis  zur  Kirmes  im Jahr 1973  war  es  üblich , dass die Kirmesgesellschaft  2  Schweine  und  ein Kalb geschlachtet  haben . Das  war  der   mangelhaften Versorgung  solcher  tratitionellen Feste  geschultet. Es  wurden  bis  zu  2000 Bratwürste  zur Versorgung  der Kirmesgäste  hergestellt  und auf  dem Dorfplatz gebraten.  Kochwurst  und  Wurstsuppe  wurde   an  die  Bevölkerung   verkauft . 1994  durfte  der Bürgermeister  keine  Schlachtscheine mehr für  die  Kirmes  ausstellen . ( 2018 hat  die  Kirmesgesellschaft  zur “ Eigenversorgung“   wieder eine Schwein geschlachtet. )
  7. Am Freitagabend, dem sogenannten „ Kirmesheiligabend“ ,treffen sich die Plotzer mit  der Kapelle  im Planzimmer. Sie  gehen gemeinsam durchs Dorf und spielen dem Pfarrer, Bürgermeister, Kirmespfarrer und  Schulz ein Ständchen. Vor Jahren bekam auch der „Lehrer“ noch  ein Ständchen, dies  wurde aber mit  dem Verlegen der oberen Klassen  nach  Römhild eingestellt. Danach  werden  die Kirmesmädchen abgeholt und es  gibt überall reichlich  Essen  und Trinken. Um ca. 1.00 Uhr stattet  die  Kirmesgesellschaft, dann  komplett, jeder Gaststätte bzw.  den Gästen  im Kulturhaus  einen Besuch  ab.
  8. Die Kirmes :

Samstag     ab    7.00 Uhr   Choräleblasen  an  allen Straßenecken des Dorfes

ab    9.30 Uhr    Festgottesdienst  mit  der Kirmesgesellschaft

ab  13.00 Uhr   Umzug durchs Dorf – Die Kirmesburschen  holen die  Mädchen   ab, die mit geschmücktem Zylindern ( Band  und  Blumen )  schon   warten.

anschl.:            Planaufführung mit den Sprüchen  der Plotzer

anschl.:            Kindertanz ( seit 1995 mit  Auftritten  der Kinderkirmesgesellschaft)

ab.: 20 Uhr      Kirmestanz  im Kulturhaus

Sonntag     ab  8.00  Uhr   Ständchen im ganzen Dorf

ab 15.00 Uhr   Umzug wie am Vortag mit Planaufführung  und Kirmespredigt

anschließend  Kaffee , Kuchen – Bier  und  Bratwurst   im Kulturhaus  mit   Musik und fröhlichem  Beisammensein . Auf  den sonst üblichen  abendlichen  Kirmestanz    wird  seit  einigen Jahren  verzichtet. Dafür  gibt es nach  der Kirmespredigt  einen  gemütlichen Ausklang  mit Musik  im Kulturhaus  der  sich meist  bis  in  die  späten  Abendstunden  hinzieht.

Für  die  Kirmesgesellschaft bedeutet dieses Programm reichlich positiven Stress, denn neben den oben genannten Terminen muss nach  jeder Veranstaltung der Saal  aufgeräumt werden.

Fototermine und  das traditionelle  Mittagessen beim jeweiligen Kirmesmädchen stehen desweiterem auf dem Programm.

Die  Feierlichkeiten  in den Kneipen  haben Ihren Ursprung  wohl darin, dass  die Kirmes bis  in die  60er Jahre  sonntags und  montags  gefeiert wurde, da  damals  der Samstag noch  kein arbeitsfreier Tag war. Viele  nutzen heute  den Montag zu einem ausgedehnten Frühschoppen  bei  deftigem Essen oder einfach  nur  zum ausruhen.

  1. Die Nachkirmes :

Am Samstag ist  Nachkirmestanz. Dabei sagen  die  Mädchen  zu Beginn  Ihre  Sprüche über Ihren Plotzer auf  und  geben ihm Kontra.

Am Sonntag  wird seit 1993 regelmäßig  ein musikalischer Frühschoppen zum Ausklang der Kirmes  durchgeführt.

Details , die  die Milzer Kirmes  prägten und  die  noch  heute  erhalten  werden :

Neben dem  immer  wieder gleichen Ablauf und  den  in den Kirmesgesetzen festgelegten  Merkmalen  der Milzer Kirmes gibt es  zahlreiche  Details die  sich im Laufe  der Jahre  entwickelten und  heute  schon  eine  gewisse Tradition haben .

Hier einige  Beispiele :

  • Der Kirchgang zum Festgottesdienst erfolgt  für  die   Planmädchen  in Atlastracht.
  • Der Kirmespfarrer und der Kirmesschulz tragen Frack und  Zylinder während  der  gesamten Tanzveranstaltung. Desweiteren  ist es  Ihnen  vorenthalten den „Kirmesschlachtruf“  mit zuschreien.
  • Der Kirmesschlachtruf ertönt zum ersten Mal nach  dem verlesen  der Kirmesgesetze  durch  den Kirmespfarrer beim Antrinken, vorher
  • Die Planburschen  holen ihre  Mädchen zu allen  Veranstaltungen ab  und  bringen  sie  wieder nach Hause.
  • Die Mädchen schmücken  Frack  und  Zylinder Ihrer Kirmesburschen und  sind  während  der Kirmes dazu verpflichtet , auf den Zylinder Ihres Plotzers  aufzupassen .
  • Das Baumfällen wird  noch  immer  mit  einer Bogensäge durchgeführt. Auch  beim Schlagen der Wedel sind Motorsägen u.ä. „verboten“. Dies  alles  erfolgt von Hand.

Historisches :  1962  Das  schwarze  Jahr  in  der Milzer Kirmesgeschichte

Der  Einfluß  der  regierenden SED ( Sozialistische Einheitspartei) , mit Ihrer immer  stärkeren Propaganda, forderte auch in  den an  der Grenze  liegenden Dörfern  ihre Opfer  ( 1961 Mauerbau ,Sperrgebiet und Sicherung  der Staatsgrenze West ).   In Milz sollte , wie  vielerorts, die Kirmes in Zukunft  von  der FDJ ( Freie Deutsche Jugend)  organisiert werden. Man versprach , das Kulturhaus kostenlos  zur verfügung zustellen und  ähnliches  , wenn sich  die Jugend  auf diesen Kompromiß einließe. Es  wurde starker Druck seitend  der SED Ortsgruppe , der Lehrerschaft und des Gemeinderates ausgeübt  und  die  Mitglieder der Kirmesgesellschaft wurden öffendlich an den Pranger gestellt .  Kirchgang, Planaufführung und Tracht  sowie  das Pflegen  alter Bräuche  waren unerwünscht und  sollten  abgeschaft werden. Viele  Jungendliche  durften von ihrem Elternhause  aus  nur bei der Kirmes  mitwirken , wenn sie auf  den Kirchgang verzichten  würden. Sogar im Wirtshaus wurde  die  übliche Form  der Kirchweih kritisiert. Durch all  diesen öffendlichen Druck entschloß  sich die Kirmesgesellschaft von 1962 dazu , die Kirmes lieber garnicht , als  nach den Vorstellungen mancher Ortsfunktionäre  zu feiern .                                   So wurde  1962 nur seitens des Sportvereins ein Tanzabend organisiert und man schrieb eine Kirmespredigt , die  von Helmut Wehner  verlesen wurde.

In darauffolgenden Jahr  hatten  sich  die   Parteigenossen  im Dorf  und  Landkreis    etwas  beruhigt und  die Kirmes  wurde wieder in ihrer ursprünglichen Form gefeiert. Hätte  die  1962 iger Kirmesgesellschaft nicht  mutig  und konsequent Ihren Willen  durchgesetzt , gäbe  es  wohl heute  keine  Kirmes  mehr .

Kirchweihtreffen  7.7.2019 in Neustadt / Cbg.

Programm 2019

Donnerstag , den 17.10. 2019   ca. 12 Uhr  Aufstellen  den Kirmesbaumeshttps://scontent.ferf1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/71927528_2433095706777579_8072845899933417472_n.jpg?_nc_cat=100&_nc_oc=AQm7URELErWDBxPstXNZ1yGWL-HUOkciDEtRwIjVhEnCy48JQ3TLm7KmaUgrTeCYM8I&_nc_ht=scontent.ferf1-1.fna&oh=4f8f48bfbc9e1d7ab80387263c70d052&oe=5E33245Chttps://scontent.ferf1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/72745288_2453450174742132_3628701178423934976_n.jpg?_nc_cat=111&_nc_oc=AQldpzKH5BCJmJGeekgxalfz5WUHX-FRVcNWins8Nyt4q4juc5wmBM4E7rAVuo1AEUA&_nc_ht=scontent.ferf1-1.fna&oh=a9cff278a8cb6160b389963ce6add43b&oe=5E322F1A

Freitag , den 18.10.2019   ab  18.30 Uhr  Antrinken  der Kirmes  im Kulturhaus

mit Blas,usik. Für  Ihr  leinliches  Wohl  ist  bestens

gesorgt.

Sonnabend, den 19.10.2019

8.30 Uhr  Choräle  blasen  im  Dorf

9  .30 Uhr  Festgottesdienst  zur Kirchweih

13 Uhr  Planaufführung  mit  Sprüchen  der

Kirmesburschen , anschl.  Kindertanz  “ Disco

Mühle“

20 Uhr  Tanz  mit  “ Bajazzo“

Sonntag , den 20.10.2019        ab 8 Uhr  Ständchen  im Ort

15 Uhr  Planaufführung  mit   Kirmespredigt  -anschl  gemütliches                          Beisammensein  im Kulturhaus

Montag , den 21.10.2019           ab 10 Uhr  Ausklang  im Kulturhaus

Nachkirmes  26.10.2019          19.30 Uhr  Tanz  mit  Sprüchen  der

Kirmesmädchen und  der Band “ Luckytons  “

Sonntag, den  27.10.2019           Frühschoppen    mit  den “ Milzer

Dorfmusikanten“ , Mittagstisch und  anschl.

Planaufführung  der  Kinderkirmesgesellschaft

 

 

98630 Gleichamberg

Gleichamberg, Stadt Römhild, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Kirmes Gleichamberg

Veranstalter

TSV und Burschenschaft Gleichamberg
Do. 07.11.19 – So. 10.11.19

Zeitpunkt

zweites Novemberwochenende   (Do. 07.11.19 – So. 10.11.19)

Beschreibung

Gleichamberg  feiert  die  Kirmes  bereits   zum 470 ( (?) mal. Um das  wievielste  Traditionsfest es  sich  eigendlich  handelt , kann  garnicht mehr  belegt  werden. Einerseits  ruthe mähmlich der Brauch  zu  Kriegszeiten grundsätzlich. Auf  der anderen Seite  spricht  vieles  dafür  , das der Umzug  aus  einem heidnischen Fest anläßlich  der Beendigung  der Ernte   hervorgegangen  ist  , welches auch  schon vor  der Weihung  der Kirche  begangen wurde .Die Liquidierung des Pfarrers , der nicht zum Volk predigen will , am Ende des Umzugs könnte  dagegen wieder protestantisches  Gedankengut  aus  dem 16. Jahrhundert  sein .

Burschenkirmes

Ablauf

Dem Brauch  entsprechend  besteht  die  Kirchweihgesellschaft   nur  aus jungen  unverheirateten Männern. Daher  der Name Burschenkirmes .Fotos  aus  dem Jahr  1918  belegen   das  in Trachten  gekleitete Mädchen   den Wagen  auf  der Dorfstraße  zogen. Es  soll  damals  zu  unsittlichen  Handgreiflichkeiten  der hans- Würste  den Mädchen  gegenüber  gekommen  sein  , worauf  die  Mädchen fortan  die  Teilnahme  an  der Kirmes  kündigten. Erst  seit  diesem Vorfall  ist  die  Gleichambetger Kirmes  eine  reine  Burschenkirmes .

Bereits  am Donnerstag  tritt die  Symbolfigur der fränkischen Kirchweih , der Hans-Wurst in Erscheinung . Allerdings toben  sich  da  die  14- bis  16 -jährigen , die  „Azubis“  gewissermaßen , aus, während  in d en Gaststätten  angetrunken  wird .  Auf  den Kirchweihgottesdienst  am Freitag  folgen Früh – und  Dämmerschoppen der Kirmesburschen. Als  es  noch  einen  gewählten Schulzen  gab hatte  dieser  die  Rolle  des  Gastgebers  zu  übernehmen. Unter Vereinsregie  wurden  diese  Veranstalltungen  alerdings  öffendlich . Bei  dr abendlichen Tanzveranstaltung haben dann  um 24 Uhr  die Hans- Wurste  ihren ersten offiziellen  Auftritt .

Am zweiten Tag  wurden  schon  immer die  Ständchen a n die  Einwohner  des  Ortes  gebracht. Außerden  fanden Kindertanz  und  eine  Abendveranstaltung  statt . Der Höhepunkt des Sonntags  ist  der historische  Umzug durch  den Ort. Dieser s oll bereits  bei  der Weihe  der Kirche  im Jahr 1549 in ähnlicher Form  aufgeführt  worden  sein  und  sogar  auf ältere  Ursprünge  zurückgehen .

Bei  den handelden Personen soll der Hans – Wurst  wohl  einen lustigen Vertreter des mittelalterlichen  Mittelstandes darstellen .  Bückele  sind  die  damalige Dorfarmut , die körperlich  gebrechligen welche   nur  zu  Wegweiserdiensten  zu gebrauchen waren . Die  Wächter des Umzuges  , die  Hemmerleute und  der Kutscher , repräsentieren   aber  die  Wohlhabenden , die es  nicht nötig  haben  zu  arbeiten .

Einzig  zum  Umzugsabschluß, wenn die  Kirmespredigt  die  Geschehnisse  des Jahres  aufs Korn  genommen  werden  gibt es  keine  Unterschiede  zu  anderen Gemeinden.

Abschluß  bildet  der Abendliche  Tanz  mit  Kirmesbeerdigung.

Der Umzug:

Die  Figuren:

Der Hans-Wurst soll  früher Bestandteil jeder fränkischen Kirmes gewesen seinund ist  noch heute das Symbol unserer Kirchweih. Diesen rauhen

Gesellen fand man im Mittelalter auf allen  Jahrmärkten( Kirchmessen) und  er ist ein Verwander  der vornehmen städtischen Kasper, was besonders  an  der Tüte  und  der Peitsche  zu erkennen ist .

Bei  unserem Umzug spielt  er die  Rolle  des Leibeigenen, der den Wagen  zu ziehen hat, der dabei  aber  auch  am laufenden Band  seine Späße  treibt .

Die Hemmerleuter ( Hemdenleute ) und  der Kutscher  bilden die  frühere ländliche Oberschicht. Sie  sind etwas vornehmer gekleitet als die Hans-Würst und „arbeiten“ nicht selbst mit ,sondern überwachen die Ortnung des Umzugs.

Die  Bückele ( verunstaltete Krüppel) sind  die  frühere Dorfarmut. Wegen Ihrer körperlichen Gebrechen waren sie zu Wegweiserzwecken einzusetzen. Diese Rolle spielen  sie  auch  heute noch. Wenn eine Straße  vom Flurknecht mit Hacke und Strohwisch gesperrt ist, darf die  Kutsche  nicht hinein gezogen werden.

Der Pfarrer dürfte  ein protestantischer Gottesdiener sein. Während davon auszugehen ist das die anderen Figuren auf einen heidnischen Brauch  zurück gehen , scheint es , als  sei  der Pfarrer in seiner jetzigen Form erst  zur Reformationszeit dazugekommen. Er könnte  wirklich  etwas  mit  der Weihe   der Gleichamberger  Kirche  im Jahr 1549 zu  tun haben .

Der Ablauf:

Die  Kirmes  findet am Ende des Erntejahres  statt. Zu diesem Zeitpunkt versammelt  sich die  Dorfbevölkerung an  einem zentralen Ort , um das  verflossene Jahr auszuwerten. Dem Hans- Würsten kommt  die Aufgabe  zu , den Prediger an diesen Platz zu bringen. Da  der Kutscher auf einem Bierfaß sitzt, welches er bezahlen muß, wenn er  den  Wagen verläßt, denken diese übermütigen Spaßvögel überhauptnicht daran  die  kürzeste Wegstrecke   einzuschlagen . Es  kommt  zu ständigen Rangeleien , sowohl  mit  den Bückele, um  die  Staße  zu verlängern , als  auch  mit  den Aufpassern um  sich  das  Bier  zu verdienen . Ist  die  ganze  Gesellschaft  entlich  doch  am Ziel  angekommen , stellt  sich  heraus , das  ihr  Pfarrer nicht  zu seinem Volk predigen  will . So wird  er  in Stücke  gerissenen und  kurzerhand  durch  eien neuen  ersetzt .

TSV und Burschenschaft Gleichamberg
470 Jahre Kirmes
Do. 07.11.19 – So. 10.11.19
Do.
07.11.
Antrinken der Kirmes in den Gaststätten
Fr.
08.11.
Kirchweihgottesdienst
Kirmestanz mit der Band Die Urgewaltigen
Einmarsch der Hans-Würst
Sa.
09.11.
Ständelich durch den Ort
Frühschoppen im Kulturhaus
Kindertanz
Kirmestanz mit der Band Die Urgewaltigen
So.
10.11.
gemütlicher Frühschoppen
traditioneller Umzug durch den Ort und Verlesen der Kirmespredigt
Kindertanz
Kirmestanz mit der Band Die Urgewaltigen
Beerdigung der Kirmes

98530 Oberstadt

Oberstadt, Gemeinde Oberstadt, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Kirmes Oberstadt

Veranstalter

Kirmesverein Oberstadt e.V.

Zeitpunkt

zweites Novemberwochenende

Ablauf

Nach  alter Tradition  wird   in  den frühen  Morgenstunden  ein Erbsbär  durch das  Dorf  geführt. Er  gewht  von Haus  zu  Haus  und  sammelt   wohltätige  Gaben  für  die   “ ernährung“  der Kirmesgesellschaft  ein .

 

 

Programm 2018

Fr.
09.11.
Kirmesgottesdienst
Disco mit Dj Alf
Sa.
10.11.
Umzug durch den Ort
Kinderdisco mit Ronny Rambazamba
Kirmestanz mit MUSIC TRAIN
So.
11.11.
Ständchen durch den Ort mit dem Erbsenbär
Kirmestanz mit Die Flamingos
Mo.
12.11.
Frühschoppen

98553 Hinternah

Hinternah, Stadt Schleusingen, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Kirmes Hinternah

Veranstalter

Kirmesverein Hinternah e.V.

Zeitpunkt

drittes Septemberwochenende

http://www.kirmesverein-hinternah.de/images/Logo_Kirmesverein.jpg

Beschreibung

Liebe Kirmesfreunde,

in zwei Wochen ist es endlich soweit. Zum ersten Mal dürfen wir Euch zu unserer Kirmesfeierei auf dem Mühlberg in Hinternah begrüßen.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Wir freuen uns aus Euch!

Ablauf

Kirmeslieder

Programm 2019

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98646 Pfersdorf

Pfersdorf, Stadt Hildburghausen, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Pfersdorfer Kirmes

Veranstalter

Kirmesgesellschaft Pfersdorf

Zeitpunkt

drittes Juliwochenende

Do. 18.07.19 – So. 21.07.19

Beschreibung

Feste feiern! – Kinderkirmes in Pfersdorf bei Hildburghausen from rennsteig.tv on Vimeo.

7. Pfersdorfer Zeltkirmes
Do. 18.07.19 – So. 21.07.19

Ablaufhttps://scontent.ferf1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/59087073_2270415949668639_5074636295540572160_o.jpg?_nc_cat=104&_nc_oc=AQncYe3VOH9KUtwMKgUKN8niUN9jAl1-mjbdR8IHX_pJ807Tv3n78sdc-8o3Iab49Sg&_nc_ht=scontent.ferf1-1.fna&oh=ddd7377c0217ce2796d8f848f558b2bd&oe=5DBA6DD2

4 Tage
im Festzelt

Programm 2019

Do.
18.07.
Ansaufen und Anfressen mit Dj Axel im Festzelt
Fr.
19.07.
Kirmesgottesdienst
Kirmestanz mit Die Urgewaltigen und Showeinlage
Sa.
20.07.
Ständchen durchs Dorf
Sprüchle im Festzelt
Kirmestanz mit Die Urgewaltigen und Showeinlage
So.
21.07.
Frühschoppen und Mittagstisch
Kinderkirmes, Kindertanz, Kaffee und Kuchen
Kirmespredigt und Kirmesbeerdigung

 

98646 Birkenfeld

Birkenfeld, Stadt Hildburghausen, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Kirmes Birkenfeld

Veranstalter

Kirmesgesellschaft Birkenfeld

Zeitpunkt

zweites Augustwochenende

Beschreibung

8. bis 11. August  im Festzelt

Ablaufhttps://scontent.ferf1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/67248476_573177189882322_8513386510869856256_n.jpg?_nc_cat=101&_nc_oc=AQmoKbRL6Faw3jaAUwmEIZEqXM9d_xbMfjhMyyQpAqJHDj3pU13MfTs0EbguFvc0kQE&_nc_ht=scontent.ferf1-1.fna&oh=81d2e934586b04d5dd1b01c2949a4452&oe=5DD29FF6

https://i.ytimg.com/vi/a0EmVozptlA/maxresdefault.jpgProgramm 2019

Hergehört in Stadt und Land,
die Birkenfelder Kirmesgesellschaft gibt bekannt:

❌ Do 08.8.18
➡ ab 18.00 Uhr Kirmesansaufen mit musikalischer Untermalung
(EINTRITT FREI)

❌ Fr 9.8.18
➡ ab 21.00 Uhr Jugendtanz  mit JAH  MAFIA

❌ Sa 10.8.18
➡ ab 14.00 Uhr Kirmesgottesdienst im Zelt  mit  dem Chor  Klangzeit
ab 19.00 Uhr Einmarsch der Kirmesgesellschaft anschl. Tanz  mit “ TABARO“

Sonntag   11.8.

ab 8 Uhr  Ständchen  im Ort

ab 10 Uhr  Frühschoppen im Zelt

ab 11.30 Uhr  Mittagessen  im Zelt

ab 14 Uhr  Umzug  und  Sprüchle  der  Mädlich  auf  dem Dorfplatz

ab 15 Uhr  Kindertanz  mit „Tabaro “

ab 19 Uhr  Einmarsch  der Kirmesgesellschaft  &  Sprüchle  der  Männer , anschl. Kirmespreigt und  Tanz  mit „TABARO“

Montag  12.8.

ab 17 Uhr “ Blauer Boch “   mit  Musik  von “ Lord  Pfanne“

 

98663 Gompertshausen

Gompertshausen, Stadt Heldburg, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Kirmes Gompertshausen

Veranstalter: Ortsvereine Gompertshausen

Zeitpunkt: drittes Juliwochenende

Beschreibung

Auszugsweiser Abdruck aus der Zulassungsarbeit über

,,Die Geschichte der Kirmes in Gompertshausen mit besonderer Berücksichtigung des Zeitraumes von 1950 bis zur Wende 1989″ von Laura Bartenstein aus dem Jahre 2013; auch veröffentlicht im Gompertshäuser Buch ,,900 Jahre Gompertshausen: Gompertshausen – Kleinod zwischen Weinberg und Kreck. 2019″.

Die Kirmestage mit ihren Bräuchen

Seit den 1950er Jahren gibt es wichtige Elemente der traditionellen Kirmes, die zwar nicht bei jedem Kirmesfest, aber bis ins heutige Jahrzehnt in vielen Jahren im Sinne eines Brauches immer wieder auftreten. Es gibt verschiedene Vorschriften, die bei der Vorbereitung einer Plankirmes beachtet werden müssen. Die Regeln haben sich im Laufe der Zeit etwas gelockert. Dennoch gibt es das Gesetz, dass die Teilnehmer der Plangesellschaft ,,aus der Schulˈ sein müssen“, also zumindest konfirmiert sind. Des Weiteren sollen die Mädchen und Jungen noch nicht verheiratet sein oder Kinder haben. Falls ein Pärchen dennoch bei der Plangesellschaft mitmachen möchte, ist die Tradition, nicht mit seinem eigenen Partner ,,Plaa“ zu machen, sondern sich einen anderen Partner oder eine andere Partnerin zu suchen.

Bereits wenige Tage vor dem Fest ragt ein großer ,,Plaabaum“ von weitem sichtbar an einem festgelegtem Platz im Ort in den Himmel. Bei diesem Baum handelt sich um einen sehr hohen Nadelbaum, der im nahegelegenen Gemeindewald von den Burschen geholt wurde. Dieser wird komplett entrindet und mit einer aus Tannenreisig gebundenen Girlande umschlungen. An der Spitze des aufgestellten Stammes befindet sich ein ebenfalls aus Reißig hergestellter Kranz, an dem Bänder geknotet sind und im Wind flattern. Der Baum muss in den Tagen vor und während der Kirmes von der Plangesellschaft bewacht werden, damit dieser nicht einem Streich von Jugendlichen aus den Nachbardörfern zum Opfer fällt. So gab es in der Geschichte schon gefällte Bäume oder schwarz bestrichene Exemplare, für die schleunigst ein Ersatz besorgt werden musste. Während in den 1950er Jahren der ,,Plaabaum“ auf dem Dorfplatz mitten im Ort stand, wurde dieser aufgrund der geringen Freifläche bei dem schwierigen Errichten ab den 1960er Jahren auf einem größeren Areal am heutigen Sportplatz errichtet. Bevor Ende der 1980er Jahre das Aufrichten des schweren Stammes enorm durch die Zuhilfenahme eines extra hierfür bestellten Kranes erleichtert wurde, benutzte man in der vorhergehenden Zeit im Grunde sehr primitive Mittel, die aus einer Menge Muskeln, Geschick, einem Traktor und langen Stangen bestanden. Schon in der Kirmespredigt aus dem Jahre 1847 lässt sich ein solch stattlicher Baum nachweisen, da es heißt: ,,Unser[…] Maien […] ist unsrer Kirmeszier und bringt uns keine Schand! Der hölzre Götz ist unser Freund, ihr Jungfern ists nicht wahr? Ist nicht der Baum der Züchtigkeit fürs Dorf aufs ganze Jahr. Seht wie sein Kranz so schön ihm steht, die roten Bänder dran“. Wenn der Baum aus dem Wald geholt wird, verbindet man dies gleich mit dem Schlagen von kleineren Bäumchen für die ,,Kirmesbräute“. Vor jedem Haus, in dem ein Kirmesmädchen wohnt, wird dieser Baum, zu manchen Zeiten eine Birke, in anderen ein Nadelbaum, aufgestellt und auch dieser mit bunten Kreppbändern verziert. So wussten die Leute aus dem Dorf genau, welches Mädchen an der diesjährigen Plangesellschaft teilnimmt.

Der erste Abend des Festes beginnt mit einem sog. ,,Fressabend“ oder ,,Ansaufen“, wie es heute noch stattfindet. Bei diesem gibt es verschiedene Festessen, wie ,,Saure Fleck“, Sauerkraut mit Eisbein oder Bratwürste sowie Sauerbraten. Diese Tradition stammt noch aus den Zeiten, in denen extra für die Kirmes Tiere geschlachtet wurden und man von einer Art Schlachtfest für die Dorfbevölkerung sprechen kann. Bevor dieser Abend beginnt, werden die Kirmesmädchen von ihren Burschen, der restlichen Kirmesgesellschaft und den Musikanten von ihrem Haus abgeholt. Hierbei wird jedem Mädchen ein Ständchen gespielt. Zusammen zieht die geschlossene Kirmesgesellschaft anschließend zum Ort der Kirmes. Dieser war traditionell das Wirtshaus des Dorfes.

An den folgenden Tagen finden die ,,Standelich“ im Dorf statt. Hier ziehen Kirmesgesellschaft und Musikanten von Haus zu Haus und bieten jeder Familie ein Ständchen dar. Die Kirmesgesellschaft tanzt auf den Straßen. Aufgrund der großen Anzahl an Häusern kommt es vor, dass nicht alle Ständchen an einem Tag geschafft werden, da am Abend gleich der ,,Plaatanz“ sich anschließt. Meist teilt man das Dorf ins ,,Unter – und Oberdorf“ und versucht an zwei Tagen die ,,Standelich“ zu schaffen.

An den Abenden findet der ,,Plaatanz“ statt, bei dem die Kirmesgesellschaft ihre eingeübten Standardtänze zum Besten gibt. Anschließend müssen die Mädchen ,,Geld eintreiben“, indem sie Tanzrunde für Tanzrunde verschiedene Männer zum Tanze auffordern und hierfür mit ein bisschen Kleingeld für die Kirmeskasse und einem Schnaps belohnt werden. Die Männer nehmen vom ,,Gießerträger“ einen kräftigen Schluck Bier. Vorher gehen die Kirmesmädchen mit dem Kirmeszylinder ihres Kirmesburschen durch die Feiernden und setzen diesen einer auserwählten Person auf. Auch die Burschen fordern zum Tanz auf, verlangen von ihren Tanzpartnerinnen aber keine Geldspende. Dazu gehört auch, dass die Kirmesjugendlichen mit der Mutter oder dem Vater des Kirmespartners tanzen. Zur Funktion der ,,Gießerträger“. Diese verwalten während der Kirmes eine Box mit den Geldspenden und tragen eine Gießkanne mit Bier. So halten diese sogar Autos auf den Straßen auf und bitten um etwas Kirmesgeld. Bei den Tanzrunden kümmern sich die ,,Gießerträger“ um die ,,Extratouren“. Bei diesen schwingt der ,,Gießerträger“ den Zylinder des Tanzenden, womit die übrigen auf der Tanzfläche sich Befindenden wissen, dass eine ,,Extratour“ stattfindet. So eine ,,Extratour“ wird in jeder Tanzrunde durchgeführt, bei der das auserwählte Pärchen alleine tanzen darf. Die anderen Tanzpaare pausieren und klatschen. Mit einem erneuten ,,Hutwinker“ wird die ,,Extratour“ beendet.

An einem Kirmesnachmittag findet die Kirmespredigt und das Verlesen der Kirmessprüche unter dem ,,Plaabaum“ statt. Zu dieser Kirmespredigt ziehen die Kirmesgesellschaft mit den Musikanten eine Runde durch das Dorf und sammeln sich schließlich vor dem Kirmesbaum, wo schon etliche Dorfbewohner warten. Natürlich ist der Kirmespfarrer kein richtiger kirchlicher Pfarrer, sondern ein Dorfbewohner, der gut dichten kann und dem im Jahresverlauf viele Neuigkeiten aus dem Dorf zugetragen werden. Dieser trägt einen Talar und wurde bis vor wenigen Jahrzehnten mit einer Pferdekutsche abgeholt. In der Predigt werden die bekannt gewordenen Missgeschicke der Dorfbewohner preisgegeben – natürlich mit allerhand Übertreibungen. Vergleicht man diese Predigten im Verlauf der Jahrzehnte, erkennt man einige Unterschiede. Man kann diese als eine Art Zeitspiegel sehen. Der Alltag der Dorfbewohner wird sehr deutlich. Während in der Predigt 1847 von der Arbeit auf dem Felde, dem wertvollem Kaffee oder dem Kuchenbacken im Backhaus die Rede ist; zu DDR-Zeiten Begriffe wie Grenzer, LPG-Bauer und Brigadeschreiberin fallen, sind heute Fußball-WM, Ausflüge und Haustiere geeignete Themen. Vor dem Beginn dieser Predigt tanzen die Kirmesmädchen und Kirmesburschen um den Kirmesbaum und verlesen ihre Kirmessprüche. Dieser Spruch bezieht sich auf den jeweiligen Kirmespartner und enthält meistens die Vorzüge des anderen, wie man zueinander gefunden hat oder auch die eine oder andere spitze Bemerkung wird verteilt. Sobald ein Pärchen mit seinen Sprüchen am Ende ist, beginnt die Musik erneut mit einem Lied und ein Tanz folgt. Der traditionelle Kirmesschrei umfasst im Übrigen die Worte ,,Dreiza, Värza, Karmes“.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Kindertanz, bei dem die Kleinen sich an einem Nachmittag austoben und tanzen können. An einem Tag ist es Pflicht, dass die Burschen der Planpaare bei ihrer ,,Kirmesbraut“ im Haus der Eltern am Mittagessen teilnehmen, welches aus einem deftigem Braten besteht. Am letzten Abend findet die Tortenversteigerung statt. Die Torte wird bis zum letzten Kirmestag von den ,,Tortenmädchen“ getragen und bewacht. Die ,,Tortenmädchen“ sind meist zwei junge Mädchen, die kurz zuvor Konfirmation hatten und wie eine Art Serviererin gekleidet sind. Bei der Versteigerung der Torte, die aus keinem festgelegten Rezept gebacken wurde, soll noch etwas Geld in die Kirmeskasse kommen. Die Torten sind reich geschmückt und werden an den Höchstbietenden versteigert, der das Gebäck meist mit den anderen Feierenden an Ort und Stelle verspeist.

In der letzten Nacht der Kirmes wird diese um Mitternacht unter großen Weinen und Klagen unter Worten des Kirmespfarrers begraben. Alle Kirmespärchen versammeln sich mit Kerzen und die Mädchen mit Kopftüchern in einem Kreis. Bei dieser Kirmesbeerdigung wird auf einer Bahre ein leichter, weiß geschminkter Mann mit weißer Kleidung in den Saal oder ins Festzelt getragen.

Bis zum Ende der 1980er Jahre war der zentrale Feier- und Tanzort das Wirtshaus im Dorf, bis die Gaststätte geschlossen und eine Zeltkirmes ins Leben gerufen wurde. Traditionell fand die Kirmes bis zum Ende der 1980er Jahre am letzten Wochenende im Oktober statt und wurde erst mit Beginn der Zeltkirmes aufgrund der besseren Witterungsverhältnisse im Sommer auf Anfang Juli verlegt.

Zur Kirmes bis zum Jahre 1950

Nicht viel ist über die Kirmestradition in Gompertshausen vor dem neuem Aufleben in den 1950er Jahren bekannt. Das älteste Foto, das eine Gompertshäuser Plangesellschaft zeigt, stammt aus dem Jahre 1903. Ein weiteres Bild ist von 1920 erhalten geblieben. Aus der Zeit vor den 1950er Jahren sind lediglich zwei Schriftstücke in Form von Kirmespredigten erhalten geblieben. Das älteste Dokument stammt aus dem Jahre 1847. Kennzeichnend an diesem beachtlichen Text sind die im Vergleich zu späteren erhaltenen Predigten kurzen Verse mit ihrem moralisierenden Ende. Interessant ist auch die Tatsache, dass bei dieser Predigt keinerlei Namen von Personen aus dem Dorf fallen. Leider ist bei dem zweiten Manuskript eine genaue Zeitangabe nicht möglich, weshalb sich nur spekulieren lässt. Anhand der vorhandenen Namen werden als Entstehungszeit die 1920er Jahre vermutet. Wie im Punkt der Vorgehensweise angedeutet, blieben für eine Befragung für den Zeitraum vor 1950 nur drei Dorfbewohner übrig, die in den Jahren 1925, 1926 und 1929 geboren worden sind. Diese Befragten konnten über einige wenige Einzelheiten aus ihren Kindheitserinnerungen vor dem Kriegsbeginn 1939 berichten. Die Kirmestage fanden, wie später auch noch, im Oktober statt, wenn Ernte und Saat beendet waren. Es widersprechen sich die Angaben, ob das Kirmesfest zwei oder drei Tage umfasste. Mit Sicherheit fand das Fest in einem der zwei Wirtshäuser statt und zwar immer im Wechsel. Am ersten und dritten Tag hielt man sich in dem einen Wirtshaus auf, am zweiten Tag im anderen. Diese Reihenfolge tauschten die Wirte jedes Jahr.

Es scheint, dass zu dieser Zeit die Kirmes viel schlichter als in späteren Jahrzehnten abgelaufen ist – natürlich auch aufgrund der damaligen Lebensverhältnisse. So bekamen die Mädchen beispielsweise nichts Neues anzuziehen, sondern die Kleider wurden geborgt oder von den älteren Geschwistern aufgetragen. Die Ehefrau eines Befragten erzählte von sich und ihren sechs Geschwistern, in deren Familie selten Geld übrig war und wenn doch im Oktober etwas Bares noch vorhanden war, dann reichte es vielleicht noch zu der Anschaffung einer neuen Schürze.

Zum Tanz kamen Auswärtige. Die Blasmusik spielte nachmittags und abends bis zur Sperrstunde um 22 Uhr. Der Tanzsaal war so klein, dass die Tanzenden in zwei Gruppen geteilt wurden. Beim sog. ,,Solo“ tanzte ein Teil im Saal, während der andere nach draußen ging. Unterbrochen wurde um 15:30 Uhr, wenn die Dorfleute nach Hause zum Füttern der Tiere gehen mussten.

Die Befragten konnten sich an keine speziellen Kirmesbräuche oder Festessen erinnern. Nur eine Besonderheit blieb den damaligen Kindern im Gedächtnis. Die Bratwurst und die Limonade für zwanzig Pfennig sowie der Stand mit Schokolade. Wann gab es schon im Jahr frische Bratwürste? Aus dem nahegelegenen Alsleben erschien jedes Kirmesfest ein Händler mit Schokolade, der in der Halle unter dem ehemaligen Tanzsaal einen Tisch aufstellte. Er kam mit Fahrrad und Hänger, baute seinen Stand auf und musste sich hüten, nicht von den Kindern bestohlen zu werden. Natürlich hatten die meisten Kinder kein Geld, um sich Süßigkeiten kaufen zu können. Deshalb hofften die Kinder durch Rütteln am Verkaufsstand die eine oder andere Tafel Schokolade stibitzen zu können.

Der dritte Tag war für die Kinder gedacht, die im Kindergarten und Schule fleißig ein Lied oder Gedicht lernen mussten. Nachdem sie diese vorgetragen hatten, folgten der Kindertanz am Nachmittag und abends wieder der Tanz für Erwachsene. Im Übrigen spendierte die Gemeinde jedem Kind eine Bratwurst und eine Limonade. Daneben blieb auch ein Karussell in der Kirchgasse im Gedächtnis. Natürlich sind auch die selbstgebackenen Kuchen aus dem Backhaus in Erinnerung. Gebacken wurden zehn bis zwölf große runde Bleche mit Streusel-, Käse- und trocknen Kuchen. Die Königshöfer Geschäftsleute bestellten jedes Jahr zur Kirmes einen Gänsebraten und Kirmeskuchen vor, da in der Grabfelder Gegend eher Torten als Kuchen bekannt waren.

Zehn bis zwölf Gänse wurden geschlachtet und in Schirmen (Bratpfannen) im Backhaus gebraten. Schnaps und Bier wurde schon in dieser Zeit gern getrunken, wobei das Bier aus Königshofen stammte. Den Schnaps holten die Wirtsleute aus Alsleben von einem der verschiedenen Schnapsbrenner in fünf-Liter-Korbflaschen und verkauften das Glas Schnaps für zehn Pfennig. Zwar gab und gibt es in Gompertshausen ein Brauhaus, jedoch wurde dieses Bier nur für private Haushalte gebraut und das ,,bessere“ Bier in Fässern von auswärts geliefert.

Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 bis 1950  gab es in Gompertshausen keine Kirmesveranstaltungen. Feierlichkeiten in den Kriegsjahren waren nicht üblich. Als einzige freudige Geselligkeit blieb den Frauen nach der Erntezeit in den Wintermonaten nur die Lichtstube.

Kirmes im Grenzgebiet 1950 bis 1989

Das Fest der Kirmes – wie soll man es formulieren – war zu DDR-Zeiten nicht verboten, aber auch nicht erwünscht. Diese Veranstaltung befand sich in einer Art ,,grauen Zone“. Zumal die Kirmes im Sperrgebiet eine Sonderrolle einnahm und eventuell den SED-Staat in einen Zwiespalt kommen ließ. Zum einen engagierte sich der Staat im Ausbau von kulturellen Veranstaltungen im Randgebiet des Landes. Ein Artikel in der Zeitschrift ,,Frau von heute“, wahrscheinlich stammend aus dem Jahre 1959, beschreibt diese kulturelle Erweiterung. Dieser Artikel beginnt mit den Worten: ,,Wenn die Rede von Gompertshausen ist, dann wird meist die betrübliche Feststellung getroffen: Dort sagen sich die Füchse gute Nacht!ˈ Einige drücken es sogar noch impulsiver aus: ,Da ist doch der Hund verrecktˈ, denn Gompertshausen mit seinen 600 Einwohnern liegt ganz am Rande unserer Republik, im Grenzkreis Hildburghausen. Nur wenige hundert Meter südwestlich des Ortes verläuft die Staatsgrenze der DDR, hinter der die Atomkriegstreiber des Westzonenstaates ihr Unwesen treiben.“ Die Förderung von kulturellen Veranstaltungen durchziehen den Schriftverkehr der Gemeinde durch Jahrzehnte, vor allem natürlich zur Stärkung der politisch ,,richtigen“ Einsichten und Verhaltensweisen. Ein erster Bericht stammt aus dem Jahre 1952 über den ,,Bunten-Abend“ in Gompertshausen, bei dem Ziel ,,die Verbindung mit der Grenzpolizei weiter zu verbessern“ sowie ,,die Verbindung mit der örtlichen Jugend weiter auszubauen und zu festigen“ ist.

Die Kirmes hatte nun aber in ihrem Ursprung der Kirchweihmesse einen kirchlichen Hintergrund – wenn auch dieser im Lauf der Jahrhunderte eher zweitrangig geworden ist. Während bei den Altvorderen der Gottesdienst an den Kirmestagen einen traditionellen Bestandteil bildete, existierte dieser in verschiedenen Jahren zu DDR-Zeiten nicht mehr und nach und nach folgten mehrere Einschränkungen im Ablauf der Kirmestage seitens der Regierung. Solche Beschränkungen werden in nachfolgenden Passagen zur Sprache kommen. Um noch einmal auf die Lage im 5-km-Sperrgebiet zu kommen, soll erwähnt werden, dass die Kirmes zu DDR-Zeiten in einen viel kleineren Umfang im Gegensatz zur heutigen Zeltkirmes abgelaufen ist. Zur Kirmes kamen nur Dorfbewohner und ein paar wenige Leute aus den umliegenden Nachbardörfern. Während zu Beginn der Grenze ein Besuch zu Festen in umliegenden Nachbargemeinden des 5-km-Sperrgebietes noch möglich war, wurde Ende der 1960er dieser in Nachbargemeinden nicht mehr gestattet, wenn diese in benachbarten Sperrzonen, wie zum Beispiel im Landkreis Meiningen, lagen. Des Weiteren war es den Bewohnern des 5-km-Sperrgiebtes nicht erlaubt, Veranstaltungen in den Dörfern des 500-Meter-Sperrgebietes zu besuchen. Auch hierfür wurde ein gesonderter Passierschein erforderlich. Es gab die Möglichkeit, Verwandte 1. Grades in der DDR zu Veranstaltungen mit Hilfe eines Passierscheines einzuladen. Dieser wurde jedoch nicht immer gewährt. Nahe Familienangehörige aus westlicher Zone erhielten selten und aus dem Ausland nie einen Passierschein, wie eine Nachricht vom ,,Vorsitzenden des Rates des Kreises Hildburghausen“ aus dem Jahre 1962 zeigt. Vorläufer dieser Passierscheine belegt eine Meldung aus dem Jahre 1949, bei der die Aufforderung lautet, dass ,,die Besucher aus den westlichen Besatzungszonen mit ihren Interzonenpässen [sich] in Heldburg an- und abzumelden [haben]“.

Der Neubeginn der Kirmes

In den 1950er Jahren fand fast jedes Jahr eine Kirmes in Gompertshausen statt […]. Ein Brauch namens ,,Männerball“, der sich später verlor, fand am letzten Abend des dritten Kirmestages statt. Zu diesem durften nur verheiratete Paare erscheinen. Selbst die Plangesellschaft durfte nicht teilnehmen. […] Eine außergewöhnliche und in der Geschichte einmalige Kirmesform stellte die ,,Mädchenkirmes“ im Jahre 1957 dar. An diesem ,,Mädchenplaa“ nahmen nur, wie der Name verrät, Mädchen teil und schlüpften zur Hälfte auch in die Rolle ,,Plaaburschen“ und ,,Gießerträger“. In diesem Jahr fand ein Gottesdienst statt, bei der die ,,Kirmesbräute“ alle eine Tracht trugen. Die Trachten wurden im Übrigen während der gesamten DDR-Zeit ausgeliehen oder sind vererbt worden […].

Während in den 1950ern die Frage offen blieb, ob der Gottesdienst zur ,,Karmes“ in einem Jahr gestattet wurde, durften die Kirmesteilnehmer im Jahre 1965 in die Kirche. Der Wechsel von Verbot und Genehmigung des Kirchganges spiegelt den ständigen Diskurs zwischen Annäherung und Ablehnung zwischen Kirche und Staat wider. Oftmals durften die Kirmesteilnehmer in Gompertshausen während des SED-Regimes nicht in die Kirche, was auch an der Einstellung der örtlichen Behörde lag […].

Nachdem in den vorhergehenden fünf Jahren keine Plankirmes im eigentlichen Sinn stattfand, lebte diese zu Beginn der 1980er Jahre wieder durch die Jugend auf. In den Anfangsjahren der 1980er war der Gottesdienst wieder einmal nicht erwünscht. So sagte der damalige Kirmesälteste, wenn wir studieren wollen, können wir nicht in die Kirche. Eine andere Teilnehmerin berichtete, dass die Kirmesgesellschaft zwar einen Gottesdienst hätte besuchen können, aber dann wäre vielleicht die nächste Kirmesveranstaltung gestrichen worden. Die Kirmessprüche seien nicht von Seiten des Staates kontrolliert worden, dennoch achteten die Kirmespärchen darauf, dass nichts ,,Falsches“ enthalten war. 1981 musste die Kirmespredigt an den ,,Rat des Kreises“ geschickt werden, damit keine negativen Worte über den Staat fielen. Es gab Versuche, die Kirmes in ,,Dorffestspiele“ umzubenennen. ,,Dorffestspiele“ wurde aber nur ein Begriff an überörtliche Organe, der in offiziellen Mitteilungen zu finden ist.

1986 wurde das Wirtshaus geschlossen. Aber schon im folgenden Jahr überlegten sich die Gompertshäuser eine Möglichkeit, wie dennoch die Kirmestradition in abgewandelter Weise stattfinden könnte. Eine Zeltkirmes sollte es sein, wozu der Kirmestermin auf Anfang Juli verlegt wurde. Aber woher bekam man ein großes Zelt für eine kulturelle Veranstaltung? Im ehemaligen Grenzgebiet Gräfenthal/Ostthüringen war ein Zelt vorhanden. Jetzt kamen den Gompertshäusern die Grenzer aus Gompertshausen zu Hilfe. Der Hauptmann des Ortes stellte sich selbst einen Passierschein aus und fuhr mit einem Kraftfahrer, der als Einziger des Dorfes einen Passierschein nach Gräfenthal hatte, das Zelt zu holen. So wurde die erste Zeltkirmes in einem Armeezelt gefeiert. Aber selbst an diesem neuen Ort ließen sich die Gompertshäuser nicht die Stimmung verderben. Viele Befragte erinnern sich genau, wie in einem dieser ersten Jahre ein Unwetter aufzog und das Zelt fast zum Einsturz brachte. Als dann noch der Strom ausfiel holte man schnell einen PKW Trabant und beleuchtete mit dessen Licht das Zelt, wobei die Musik trotz des Regens weiterspielte.

Kirmes heute

Bis heute stellt die Kirmes in Gompertshausen einen festen Bestandteil im Veranstaltungskalender dar. Bei einer Zeltkirmes Anfang Juli ist es geblieben. Organisiert wird das Fest abwechselnd von zwei Vereinen: Dem Feuerwehr- und dem Sportverein. Wie soll es anders sein, gab es in den fast 25 Jahren nach der Wiedervereinigung einige Veränderungen und Erneuerungen in der Kirmestradition, wobei die Kernelemente der traditionellen Trachtenkirmes immer noch fortgeführt werden. Eine enorme Erleichterung stellt ohne Frage die nicht mehr vorhandene Kontrolle seitens des Staates dar. Natürlich muss immer noch ein Festzeltbetrieb angemeldet werden, auf den Jugendschutz geachtet werden oder die Hygienevorschriften zur Anwendung kommen.

Viele Einschränkungen, wie die Polizeistunde, die Kontrolle der Kirmespredigten, die Vermittlung der Kapelle, die Untersagung von bestimmten Liedtexten oder das Verbot des Ganges in die Kirche, sind verschwunden. Der Gottesdienst ist wieder ein fester Bestandteil an den Kirmestagen geworden.

Ein neues Element ist seit Mitte der 1990er Jahre die Kinderkirmes, bei der die Kindergartenkinder aus dem Ort ihr Bestes geben und Tänze sowie Kirmessprüche über ihren Kirmespartner einstudieren. Auch die Kleinsten haben schon ein ,,Gießerträger“ und ,,Tortenmädlich“. Eine weitere Kirmesattraktion, die aus Gompertshausen seit der Wende nicht mehr wegzudenken ist, ist der ,,Frühschoppen“ am Morgen des Sonntages. Hier wird traditionelle Blasmusik gespielt. Jeder der will, kann etwas einstudieren und sein Lied, Tanz oder Gedicht vortragen. Bei diesem ,,Frühschoppen“ haben sich in den zwanzig Jahren auch schon einige ,,Klassiker“ entwickelt, die nicht fehlen dürfen, wie zum Beispiel die ,,Ambospolka“. Hierzu bringen kräftige Männer aus der Schmiede den Amboss, auf dem ein Musikant mit einem Hammer den Refrain klopft und im Hintergrund die Blaskapelle spielt. Ebenso sind zu den ehemals drei Standardtänzen neue hinzugekommen, zum einen der ,,Schuhplattler“ und zum anderen ein Showtanz. Dieser Showtanz wird freitags und samstags um Mitternacht aufgeführt und trägt jedes Jahr ein anderes Motto. Hier werden vor allem modernere Tänze und Lieder präsentiert.

Programm 2019

An allen Tagen …https://www.gompertshausen.de/wp-content/uploads/2019/07/IMG-20190715-WA0001.jpg

18.07. – 21.07.2019 Kirmes im Festzelt am Sportplatz / Sportverein
Do., ab 17 Uhr Zeltbetrieb
ab 18. 30
13.07. ab 11. 30 Uhr Festzeltbetrieb mit Mittagstisch
ab 15 Uhr Ständle der Karmesgesellschaft vom Haus zu Haus
ab 20 Uhr Karmestanz Planaufführung
und „Show- einlagen“ der Karmesgesellschaft
Sa.,   ab 8 Uhr Ständle der Karmesgesellschaft vom Haus zu Haus
ab 11. 30 Uhr Festzeltbetrieb mit Mittagstisch
ca. 13. 00 Uhr Karmesgottesdienst in der Kirche
13. 45 Uhr Kinderplanaufführung, anschl. Sprüche
der Karmesgesellschaft und Karmespredigt
ab 20 Uhr Karmestanz
Planaufführung und  „Show- einlagen“ der Karmesgesellschaft
So., 15.07. ab 10 Uhr Traditioneller Karmesfrühschoppen
mit den „Gompertshäuser Musikanten“ ab 11. 30 Uhr
Mittagstisch mit Braten und Klößen ab  14 Uhr Kindertanz
mit „DJ „
ab 20 Uhr Karmestanz mit „DJ “ anschl. Karmesbeerdigung

98646 Dingsleben

Dingsleben, Gemeinde Dingsleben, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)

Kirmes Dingsleben

Veranstalter

Kirmesgesellschaft Dingsleben

Zeitpunkt

viertes Augustwochenende

Beschreibung

Das Kirchweihfest wurde bis etwa 1955 am Mittwoch vor dem Bußtag begangen. Bis dahin waren die Feldarbeiten beendet und man hatte genügend Zeit zum Feiern. Da aber immer mehr Einwohner des Ortes in der Industrie arbeiteten und somit als Festgäste verhindert waren, einigte man sich auf das Wochenende vor dem Ewigkeitssonntag.

Zu Beginn der Kirmes wurde der Kirmesbaum auf die Dorflinde augesetzt. Er blieb das ganze Jahr dort. Die Kirmespredigt wurde unter dem Baum gehalten, unter dem sich die Kirmesgesellschaft versammelte.

Die Burschen mußten Tannengrün besorgen, damit die Mädchen Girlanden für die Kirche und die Dorflinde binden konnten, die am Vortag der Kirchweih angebracht wurden.

Von vier Mädchen (14-16 Jahre) wurden zwei reich mit Buttercreme verzierte, sogenannte „Plotzkuchen“ durchs Dorf getragen, die von einem Bäckermeister gebacken wurden. Am letzten Kirchweihtag bekam jedes Plangesellschaftsmitglied, die Plotzleute (die Bewohner des Planhauses), der Pfarrer, sowie der Bürgermeister ein Stück vom Kuchen.

Am Vorabend des Festes wurde jeder Hausbesitzer des Dorfes durch die Plangesellschaft zum Fest eingeladen. Nach Wunsch wurde ein Kirchweihlied von der Plangesellschaft oder von der Kapelle dargeboten, wie beispielweise folgendes:

Wir kommen und singen zum Kirchweihfeste

bereitet euch dazu aufs allerbeste

auch schmücket die Häuser auch schmücket den Leib

seid lustig und fröhlich du Mann und du Weib

Seid lustig und fröhlich ihr Mädchen in Ehren

denn morgen ist Kirchweih wer will´s euch verwehren

ihr kommet ja morgen zum Tanze und Reigen

da wollen wir lustig und fröhlich sein

Seid lustig und fröhlich ihr Burschen in Ehren

denn morgen ist Kirchweih wer will´s euch verwehren

Ei ist es dann Kirchweih so lasset uns freu´n

und laßt uns miteinander recht fröhlich sein

Danach bekam der Hausherr Bier und Schnaps gereicht. Am ersten Kirchweihtag um 9.00 Uhr wurde das Fest „angeblasen“ im Ober-, Mittel- und Unterdorf. Um 10.00 Uhr zog die Plangesellschaft vom Planhaus mit Marschmusikbegleitung zum Festgottesdienst in die Kirche und danach ging es wieder mit Musik durchs Dorf zum Planhaus.

Die Burschen begleiteten ihre Kirmesbräute nach Hause und waren da Ehrengäste beim Mittag- und Abendessen. Am Vormittag des zweiten Kirchweihtages bekam jede Familie ein Ständchen von der Kapelle am Haus gespielt.Nachmittags, 14.00 Uhr wurde Kirmespredigt vom „Kirmespfarrer“ vorgetragen. Um Mitternacht wurde das Kirchweihfest rituell „begraben“. Am Sonnabend nach dem Ewigkeitssonntag beging man die Nachkirmes.

1948 lies man erstmals nach dem Krieg die Tradition wieder aufleben, 19 Pärchen fanden sich zusammen, organisierten und veranstalteten das Kirchweihfest. So vergassen die Leute trotz der schlechten Verhältnisse nach dem Krieg für ein paar Tage das Leid, feierten und vergnügten sich gemeinsam. Zwei Schweine und ein Kalb wurden geschlachtet, Wurst und Fleisch daraus gemacht, so war es immer der Brauch, damit genügend Essen für die Gäste vorhanden war.

Die Plankirmes fand alle 4 Jahre statt, dazwischen hat sie der Wirt organisiert. Einige Jahre später, nachdem die Kirmes entweder von der Jugend oder den Verheirateten durchgeführt worden war, übernahm die Feuerwehr von 1967 – 1971 die Organisation und Durchführung, und es gab sogenannte „Männerkirmesen“. 1972 wurden die Trachten wieder aus den Schränken geholt uns seitdem wird die Kirmes ununterbrochen von der Jugend ausgestaltet. Ausnahmen bildeten die Jahre 1992 und 1993, wo die Verheirateten noch die Initiative ergriffen und gemeinsam mit der Jugend die Kirmestradition gerettet haben. Weil jedes Jahr mehr Gäste kamen, reichte der Saal in der Brauereigaststätte der Familie Metzler nicht mehr aus, so entschloss man sich 1998 die Kirmes bereits im September in einem Festzelt durchzuführen.

Zum 50 jährigen Jubiläum wurde eine Kirmeszeitung gestaltet, die alte Bräuche, Lieder, Kirmespredigten und sonstige Begebenheiten aufleben liesen.Erstmals fand 1998 auch eine Kinderkirmes unter der Anleitung von Daniela Pfeffer statt.

Quelle: Festschrift 1200 Jahre Dingsleben

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Programm 2019

➡Donnerstag⬅
18.00 Uhr
Antrinken mit leckerem Essen und Musik von ‚Take 2‘ 🍸 🎶

➡Freitag⬅
19.00 Uhr
Kirchweihgottesdienst
20.00 Uhr
Kirmestanz mit ‚
Musi-Men & Solar-Band‘ und Einmarsch der Kirmesgesellschaften ♬ ♫

➡Samstag⬅

08.00 Uhr
Ständchen für alle Dorfbewohner 🎺 🎶
20.00 Uhr
Kirmestanz mit  den
‚Musi-Men & Solar-Band‘ und Einmarsch der Kirmesgesellschaft ♬ ♫

ca. 00.30 Uhr Showeinlage❗🎉

➡Sonntag⬅

10.00 Uhr
Musikalisches Frühschoppen mit „AB-UND-ZU“ 🍻

12.00 Uhr
Mittagessen im Festzelt 🍴

14.00 Uhr
Kirmespredigt mit Einmarsch der Kirmesgesellschaften und anschließendem Kindertanz und Musik von ‚Flamingos‘

21.00 Uhr
Kirmesausklang mit Beerdigung