Gleichamberg, Stadt Römhild, Landkreis Hildburghausen, Henneberg-Franken (Südwestthüringen)
Kirmes Gleichamberg
Veranstalter
Zeitpunkt
zweites Novemberwochenende (Do. 07.11.19 – So. 10.11.19)
Beschreibung
Gleichamberg feiert die Kirmes bereits zum 470 ( (?) mal. Um das wievielste Traditionsfest es sich eigendlich handelt , kann garnicht mehr belegt werden. Einerseits ruthe mähmlich der Brauch zu Kriegszeiten grundsätzlich. Auf der anderen Seite spricht vieles dafür , das der Umzug aus einem heidnischen Fest anläßlich der Beendigung der Ernte hervorgegangen ist , welches auch schon vor der Weihung der Kirche begangen wurde .Die Liquidierung des Pfarrers , der nicht zum Volk predigen will , am Ende des Umzugs könnte dagegen wieder protestantisches Gedankengut aus dem 16. Jahrhundert sein .
Burschenkirmes
Ablauf
Dem Brauch entsprechend besteht die Kirchweihgesellschaft nur aus jungen unverheirateten Männern. Daher der Name Burschenkirmes .Fotos aus dem Jahr 1918 belegen das in Trachten gekleitete Mädchen den Wagen auf der Dorfstraße zogen. Es soll damals zu unsittlichen Handgreiflichkeiten der hans- Würste den Mädchen gegenüber gekommen sein , worauf die Mädchen fortan die Teilnahme an der Kirmes kündigten. Erst seit diesem Vorfall ist die Gleichambetger Kirmes eine reine Burschenkirmes .
Bereits am Donnerstag tritt die Symbolfigur der fränkischen Kirchweih , der Hans-Wurst in Erscheinung . Allerdings toben sich da die 14- bis 16 -jährigen , die “Azubis” gewissermaßen , aus, während in d en Gaststätten angetrunken wird . Auf den Kirchweihgottesdienst am Freitag folgen Früh – und Dämmerschoppen der Kirmesburschen. Als es noch einen gewählten Schulzen gab hatte dieser die Rolle des Gastgebers zu übernehmen. Unter Vereinsregie wurden diese Veranstalltungen alerdings öffendlich . Bei dr abendlichen Tanzveranstaltung haben dann um 24 Uhr die Hans- Wurste ihren ersten offiziellen Auftritt .
Am zweiten Tag wurden schon immer die Ständchen a n die Einwohner des Ortes gebracht. Außerden fanden Kindertanz und eine Abendveranstaltung statt . Der Höhepunkt des Sonntags ist der historische Umzug durch den Ort. Dieser s oll bereits bei der Weihe der Kirche im Jahr 1549 in ähnlicher Form aufgeführt worden sein und sogar auf ältere Ursprünge zurückgehen .
Bei den handelden Personen soll der Hans – Wurst wohl einen lustigen Vertreter des mittelalterlichen Mittelstandes darstellen . Bückele sind die damalige Dorfarmut , die körperlich gebrechligen welche nur zu Wegweiserdiensten zu gebrauchen waren . Die Wächter des Umzuges , die Hemmerleute und der Kutscher , repräsentieren aber die Wohlhabenden , die es nicht nötig haben zu arbeiten .
Einzig zum Umzugsabschluß, wenn die Kirmespredigt die Geschehnisse des Jahres aufs Korn genommen werden gibt es keine Unterschiede zu anderen Gemeinden.
Abschluß bildet der Abendliche Tanz mit Kirmesbeerdigung.
Der Umzug:
Die Figuren:
Der Hans-Wurst soll früher Bestandteil jeder fränkischen Kirmes gewesen seinund ist noch heute das Symbol unserer Kirchweih. Diesen rauhen
Gesellen fand man im Mittelalter auf allen Jahrmärkten( Kirchmessen) und er ist ein Verwander der vornehmen städtischen Kasper, was besonders an der Tüte und der Peitsche zu erkennen ist .
Bei unserem Umzug spielt er die Rolle des Leibeigenen, der den Wagen zu ziehen hat, der dabei aber auch am laufenden Band seine Späße treibt .
Die Hemmerleuter ( Hemdenleute ) und der Kutscher bilden die frühere ländliche Oberschicht. Sie sind etwas vornehmer gekleitet als die Hans-Würst und “arbeiten” nicht selbst mit ,sondern überwachen die Ortnung des Umzugs.
Die Bückele ( verunstaltete Krüppel) sind die frühere Dorfarmut. Wegen Ihrer körperlichen Gebrechen waren sie zu Wegweiserzwecken einzusetzen. Diese Rolle spielen sie auch heute noch. Wenn eine Straße vom Flurknecht mit Hacke und Strohwisch gesperrt ist, darf die Kutsche nicht hinein gezogen werden.
Der Pfarrer dürfte ein protestantischer Gottesdiener sein. Während davon auszugehen ist das die anderen Figuren auf einen heidnischen Brauch zurück gehen , scheint es , als sei der Pfarrer in seiner jetzigen Form erst zur Reformationszeit dazugekommen. Er könnte wirklich etwas mit der Weihe der Gleichamberger Kirche im Jahr 1549 zu tun haben .
Der Ablauf:
Die Kirmes findet am Ende des Erntejahres statt. Zu diesem Zeitpunkt versammelt sich die Dorfbevölkerung an einem zentralen Ort , um das verflossene Jahr auszuwerten. Dem Hans- Würsten kommt die Aufgabe zu , den Prediger an diesen Platz zu bringen. Da der Kutscher auf einem Bierfaß sitzt, welches er bezahlen muß, wenn er den Wagen verläßt, denken diese übermütigen Spaßvögel überhauptnicht daran die kürzeste Wegstrecke einzuschlagen . Es kommt zu ständigen Rangeleien , sowohl mit den Bückele, um die Staße zu verlängern , als auch mit den Aufpassern um sich das Bier zu verdienen . Ist die ganze Gesellschaft entlich doch am Ziel angekommen , stellt sich heraus , das ihr Pfarrer nicht zu seinem Volk predigen will . So wird er in Stücke gerissenen und kurzerhand durch eien neuen ersetzt .
Kirmestanz mit der Band Die Urgewaltigen
Einmarsch der Hans-Würst
Frühschoppen im Kulturhaus
Kindertanz
Kirmestanz mit der Band Die Urgewaltigen
traditioneller Umzug durch den Ort und Verlesen der Kirmespredigt
Kindertanz
Kirmestanz mit der Band Die Urgewaltigen
Beerdigung der Kirmes